Damian Stähli merkte im Alter von 15 Jahren, dass etwas nicht stimmt. Pro Mente Sana hat er seine Geschichte erzählt.
«Ich setze mich für die psychische Gesundheit ein, nicht für die psychische Krankheit.»
Wie bist du mit deiner psychischen Belastung umgegangen?
Zuerst habe ich sehr an mir gezweifelt und auch niemanden gekannt, der so etwas hat. Ich habe lange versucht, es runterzuspielen und habe es Familie und Freunden gegenüber verschwiegen.
Was war ausschlaggebend dafür, dass du dir schliesslich professionelle Hilfe gesucht hast?
Mit der Zeit habe ich realisiert, dass es in dieser Intensität und Häufigkeit mehr als einfach nur ein «Loch» ist. Irgendwann suchte ich das Gespräch mit meinem Vater und mit dem Hausarzt. Es hat mich viel Überwindung gekostet, meinen Hausarzt anzurufen – trotz gutem Verhältnis, da ich ihn seit meiner Kindheit kenne. Mein Arzt hat mir dann eine Jugendpsychiaterin empfohlen.
Wie fühlte sich das für dich an?
Es war ein ziemlicher Schock. Das Ungewisse und das Gefühl zu haben, ich bin falsch oder komisch. Ich dachte: «Ich bin der Einzige auf der Welt, der jetzt dahin muss.»
«Heute würde ich früher die Schulsozialarbeit in Anspruch nehmen. Man hätte früher handeln können.»
Letztes Jahr wurdest du als «Global Changemaker» ausgezeichnet, unter anderem für dein Engagement als Gründer des ZETA Movement. Wie fühlt sich das an?
Vor fünf Jahren, wärend meines Klinikaufenthalts, hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich an einem internationalen Lager von jungen Aktivist*innen teilnehmen würde. Während dieser Woche hatte ich zum ersten Mal das Gefühl: «Da gehöre ich hin, das ist meine Familie, hier bin ich zu Hause. »
Die ganze Geschichte von Damian lesen Sie hier.
Die Stiftung Pro Mente Sana setzt sich für psychisch beeinträchtigte Menschen in der Schweiz ein.
Gemeinsam mit der Stiftung Sanitas und der Berner Fachhochschule betreibt sie die Austauschplattform inclousiv zu Themen der psychischen Gesundheit sowie den mental health club, einen Zusammenschluss von Privatpersonen und bekannten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die sich für die Ziele von Pro Mente Sana einsetzen.
Die Ausgabe #04 des Magazins Kontext ist dem Erkunden von Lebensgeschichten gewidmet, darunter auch derjenigen von Damian.
Das von Damian mitgegründete ZETA Movement setzt sich unter anderem durch Sensibilisierung an Schulen gegen die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein.